Der Bevölkerungsschutz Albis trainierte während drei Tagen gleich 12 mögliche Ereignisfälle. Unter dem Dach des Sicherheitszweckverbandes beteiligten sich 18 verschieden Organisationen und Institutionen an den einzelnen Übungssequenzen. Zwei Polizeikorps, vier Feuerwehren, zwei Rettungsdienste, vier Zivilschutzorganisationen, die Samaritervereine der Region sowie die Verkehrskadetten fanden sich für diese gross angelegte Verbundübung zusammen.
3 Tage – 1 Verbundübung mit dem Bevölkerungsschutz
Mitte 2015 entstand die Idee, die Zusammenarbeit in einer grösseren Verbundübung zu trainieren. Dabei sollen alle Übungssequenzen dienst- und organisationsübergreifend angelegt werden. Eine Zusammenarbeit von mindestens zwei Partnerorganisationen wurde im Übungskonzept festgelegt. Unter diesen Voraussetzungen entstanden 12 mögliche Ereignisfälle, welche mit unterschiedlichen Ausgangslagen an diversen Standorten im Bezirk durchgeführt wurden.
Tag eins begann mit einer Einsatzübung des Betreuungsdienstes der ZSO Albis im Altersheim Seewadel. Eine Norovirus-Epidemie löste diesen Unterstützungseinsatz des Zivilschutzes im Gesundheitswesen aus. Zur gleichen Zeit löschte die Stützpunktfeuerwehr einen Brand im Sammlungszentrum des Schweizerischen Landesmuseum. Der Zugang zum Gebäude wurde durch die Kantonspolizei Zürich und der Kommunalpolizei Affoltern überwacht. Nach Abschluss der Löscharbeiten übernahm die Einsatzleitung des Sammlungszentrums zusammen mit den KGS-Spezialisten den Schadenplatz. Beschädigte Objekte wurden geborgen, stabilisiert und abtransportiert.
Die Pioniere der ZSO Albis und der ZSO Oberfreiamt/AG rüsten sich im Auftrag der Feuerwehr Knonaueramt Süd gegen ein Hochwasser in Maschwanden. Die Flüsse Lorze und Reuss drohten das Grundwasserpumpwerk zu überfluten. Mit einer Beaver-Hochwassersperre konnte der Schaden in Grenzen gehalten werden.
Am gleichen Abend wird ein Bewohner des Altersheim Seewadel vermisst. In einer gross angelegten Suchübung mit Unterstützung eines Polizeihundes gelang es der Kommunalpolizei und der ZSO Albis, den vermissten Mann spätabends wohlbehalten zurück zu bringen.
Der zweite Tag begann mit dem Aufgebot der Regionalen Führung RFO Albis, welche sich in Stabsarbeit um die Koordination der Ereignisse kümmerte. Für die Bewältigung wurde Konzepte erarbeitet, die den Organisationen an der Front Lösungen boten.
Ein Nothilfegesuch der Feuerwehr Knonaueramt Süd löste eine weitere Zusammenarbeit zwischen der ZSO Albis und der ZSO Oberfreiamt/AG aus. Der Weiler Grischhei musste vor Hochwasser geschützt werden. Die Bewältigung wurde in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Katastrophen Einsatzelement KKE Aargau gemeistert. Mit zusätzlichen Beaver-Elementen wurden 500 Meter Hochwassersperre aufgestellt.
Während eines Markttages auf dem Kronenplatz in Affoltern explodierte am Nachmittag die Gasflasche eines Wurstgrills und forderte über 20 Verletzte. Die Stützpunktfeuerwehr und Polizei waren rasch vor Ort, ebenso der Rettungsdienst aus Affoltern. Betreuungssanitäter und Samariter unterstützen die Blaulicht-Organisationen. Eine Gruppe Verkehrskadetten halfen der Polizei bei Strassensperren und Umleitungen tatkräftig mit. Geführt wurde der Einsatz von der Polizei, welche mit der mobilen Einsatzzentrale MEZ vor Ort war.
Am Abend entstand im Grischhei Maschwanden durch eindringendes Wasser ein Kurzschluss und löste ein Brand in der Scheune aus. Die anrückende Feuerwehr musste auf Grund der Hochwassersperre den Einsatz unter erschwerten Bedingungen durchführen. Vor Ort war immer noch die ZSO Albis, welche zusätzliche Unterstützung bot. Der bereits vorhandene Führungsstandort wurde von der Feuerwehr und der Führungsunterstützung der ZSO Albis gemeinsam betrieben.
Ein Erdbeben am Tag drei in der Region Hausen am Albis zerstörte nebst vielen Gebäuden auch die Sekundarschule Hausen. Die Feuerwehr Oberamt führte die komplette Evakuierung, sowie die Bergung von verletzten Schülern und eingeschlossenen Lehrern durch.
Die Schlussübung: Eine Gruppe von Besuchern wurde im alten Kohlebergwerk Riedhof im Aeugstertal verschüttet. Die Feuerwehr Aeugst am Albis bat schnell die ZSO Albis um Hilfe. Pioniere und Betreuer bergen die verletzten und unverletzten Personen. Die beiden Schwerverletzten wurden durch den Rettungsdienst Limmattal und den Rettungsdienst Affoltern mit je einem Fahrzeug direkt in die Spitäler gebracht. Der Führungsstandort der Feuerwehr wurde durch die Führungsunterstützung der ZSO Albis betrieben.
Der Zivilschutz Albis als Hauptträger der Verbundübung
Nebst der Hauptübungsleitung stellt Major Alfred Haab mit der ZSO Albis die ganze Logistik sicher. Verpflegung der beteiligten Organisationen und Gästen, sowie Material und Personentransporte. Gleichzeitig wurden drei Führungsstandorte, KP ZSO, KP RFO und Zentrale Stützpunktfeuerwehr durch die ZSO Albis mit dem Einsatz des Lage- und Führungs-Informationssystems Lafis betrieben. Dabei wurden sie von Lafis-Spezialisten der ZSO Uster und Stabsassistenten der ZSO Oberfreiamt unterstützt.
Während drei Tage und 12 möglichen Ereignisfällen waren 18 Organisationen und Institutionen unter einem Dach vereint. Die gewonnen Erkenntnisse daraus sind Grundlage für Schulungen und künftige Übungen in den kommenden Jahren. Die Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz ist wichtig und wird mit solchen Verbundübungen gestärkt.
Die Übungsleitung GORDIOS
Major Alfred Haab, Kompaniekommandant ZSO Albis