Norovirus im Seewadel

Am Berchtoldstag konnten die Bewohnenden wieder im Speisesaal essen und am Freitag danach öffnete auch das Café Seewadel seine Türe wieder. Einzig die Demenzabteilung blieb noch bis und mit Dienstag, 7. Januar 2020 geschlossen.

Die ersten Fälle von Norovirus wurden in der Nacht auf den 24. Dezember verzeichnet. Am 26. Dezember um exakt 09:41 Uhr alarmierte das Haus zum Seewadel den Zivilschutzkommandanten Fredi Haab der ZSO Albis. Grund dafür war der verbreitete Ausbruch des Norovirus unter den Bewohnerinnen und Bewohnern aber auch unter dem Personal. Letzteres führte zu Engpässen in der Aufrechterhaltung des ganzen Betriebes. Um 10:30 Uhr fand ein erster Abspracherapport zwischen Fredi Haab, seinem Stellvertreter Richard Kägi und Fridolin Borer, Leiter Gesundheitsdienste, vom Haus zum Seewadel statt. Mit der Information aus dem Rapport löste die ZSO Albis das Notfallaufgebot aus und bereits kurz nach 12 Uhr am Stephanstag standen die ersten vier Zivilschützer im Seewadel im Einsatz.

Während den folgenden acht Tagen und den ersten vier Nächten koordinierten und führten Haab und Kägi den Zivilschutzeinsatz. Insgesamt standen 41 Zivilschützer in Gruppen bis zu 6 Mann in Schichten von 10 bis 13 Stunden im Einsatz. Die Aufgaben der Zivilschützer umfassten die Unterstützung bei der Pflege und beim Verteilen der Mahlzeiten, das Durchführen von ausserordentlichen Reinigungen und Desinfektionen und die Unterstützung der Wäscherei. Nach 2007 und 2014 war dies bereits das dritte Mal, dass der Zivilschutz helfend im Seewadel eingesetzt wurde. Die aktive Zusammenarbeit zwischen dem Seewadel und dem Zivilschutz während den Wiederholungskursen des Betreuungsdienstes hat sich einmal mehr bezahlt gemacht. Die Zivilschützer sind für solche Notfälle vorbereitet und können rasch eingesetzt werden.

Die Mitarbeitenden vom Haus zum Seewadel leisteten in diesen Tagen einen immensen Einsatz. Die Solidarität untereinander ist kaum in Worte zu fassen. Die gegenseitige Hilfe über alle Abteilungen und Dienste hinweg hat einwandfrei funktioniert. Erkrankte Mitarbeitende kehrten so rasch wie möglich in den Seewadel zurück um mitzuhelfen, den Betrieb aufrecht zu halten. 

Ohne den Einsatz des Zivilschutzes wären aber diese Tage für den Seewadel kaum zu meistern gewesen. Trotzdem musste der Seewadel nebst dem Zivilschutz noch zusätzliche temporäre Mitarbeitende einsetzen um alle Schichten abdecken zu können, denn der Pflege- und Betreuungsaufwand war in diesen Tagen enorm gross. 

Aus der Sicht des Zivilschutzes lief der Einsatz unkompliziert und speditiv. Das Kommando der ZSO Albis bedankt sich bei allen beteiligten Personen von Zivilschutz und Seewadel für die professionelle Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Ereignisses.

Der Seewadel dankt nicht nur den Mitarbeitenden und dem Zivilschutz für ihren engagierten Einsatz, sondern allen Bewohnenden, den Angehörigen und den Gästen des Cafés für das Verständnis und die Geduld. Alle rund um den Seewadel haben sich die Feiertage sicher anders vorgestellt oder im Vorfeld anders geplant.

04.01.2020 / Verena Feller + Fredi Haab